Montag, 10. Juni 2013

Copstories

Copstories ist die neueste Serie des ORFs und, weil ich der Meinung bin, dass man den Serien, die vom ORF überhaupt produziert werden, eine Chance geben sollte, habe ich mir die erste Folge angesehen. Und die zweite. Und die dritte. Und jetzt sehe ich also auch Copstories. Aber wie ist die Serie, die auf einer Polizeistation in Ottakring spielt, eigentlich?

Was ich wirklich genial finde, ist, dass man das Gefühl hat, dass die Stories, die erzählt werden, (oft) sehr lebensnah wirken. Sie vermitteln das Gefühl, dass die Polizei wirklich öfter mit alten Frauen zu tun hat, die eine Vermisstenanzeige für ihr Radio aufgeben möchten oder kleine Kinder, die zu furchtbaren Teufeln werden und Erwachsenen Angst einjagen.

Manchmal aber ist die Story, die sie erzählen möchten, zwar gut, aber ich habe das Gefühl, dass das Drehbuch es nicht ganz schafft, alles so zu vermitteln, wie sich die AutorInnen das vorstellen. Ein Faktor, der es wahrscheinlich erschwert, ist, dass Copstories keinen Protagonisten hat. Es geht um acht PolizistInnen, die alle mehr oder weniger gleich viel Screentime bekommen und das ist schwierig zu verarbeiten. Dadurch kommt Charakterentwicklung oftmals zu kurz, und, kommt sie doch, dann mit einem dicken Stempel, der das auch ankündigt.

Ich möchte hier einschieben, dass ich Copstories wirklich gerne sehe, aber es seit langem einmal eine Serie ist, die ich nicht beinahe uneingeschränkt liebe. Dafür hat sie zu viele (kleine) Dinge, die mir nicht gefallen (ich hoffe aber, dass sich das in der zweiten Staffel bessert, schließlich haben die AutorInnen dann sicher schon ein besseres Gefühl für die Charaktere).

Was mir noch sehr, sehr gut gefällt, ist die schauspielerische Leistung von einigen – allen voran Martin Zauner als Ebetz, der den alteingesessenen österreichischen, rassistischen Polizisten spielt und es trotzdem schafft, nicht unsymphatisch zu sein. Seine Darbietung ist perfekt und man hat nie das Gefühl, dass er hier „schauspielert“. Ebenso gut ist aber auch Fahri Yardim, der den türkischen Polizisten spielt, dessen Familie Verbindungen zur Mafia hat. Während ich kein Fan von der Mafia Handlung bin, bin ich sehr wohl ein Fan von Fahri Yardim. Auch er spielt unglaublich (war er doch auch schon der einzige Lichtblick in Schweigers Tatort) und man glaubt ihm jedes Wort. Die anderen SchauspielerInnen sind (zum Großteil) gut gewählt, aber die zwei sind meiner Meinung nach die größten Talente. Hin und wieder kommt es bei den anderen vor, dass ihre Dialoge auswendig gelernt klingen.

Was haltet ihr von Copstories? Oder schaut ihre es gar nicht?

Endgültig entliebt von Glee

Ich habe bereits einmal erwähnt, dass ich einmal ein großer Glee Fan war. Ich konnte jeden Song, der performt wurde, in die richtige Folge einordnen und ganze Dialoge mitsprechen. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und jede Woche konnte ich die nächste Folge kaum erwarten. Dann ging die Serie den Bach runter (das ist ein netter Ausdruck). Charaktere, die zuvor interessante und vor allem NEUE Storylines hatten, wurden übergangen, alte Storylines wurden wiederholt, Kontinuität war ein Fremdwort und es war nicht mehr so lustig Glee zu sehen.

Gestern war das Staffelfinale der vierten Staffel und ich habe selten so ein uninspiriertes oder einfach schlechtes Finale gesehen. Staffelfinali sind dazu da, die Storylines der Staffel zu beenden – manche indem sie aufgelöst werden, andere indem ein Cliffhanger einen dazu bringt, die nächste Staffel gespannt zu erwarten. Glees Staffelfinale hatte das alles nicht.

Brittanys Handlung wird in einer einzigen Folge aufgenommen und in derselben Folge beendet. Eine Sache, die Glee in letzter Zeit immer wieder gemacht hat: Sie machen etwas zu einem Thema in einer Folge und vergessen in der nächsten Woche, das es je passiert ist.

Rachel, die der Star der Serie ist, kam fünf Minuten vor und das ist keine Untertreibung meinerseits, sondern die gestoppte Zeit. Ihr „Cliffhanger“ ist, dass wir nicht wissen, ob sie nun eine Broadway Rolle bekommt oder nicht. Das wäre ein ganz passabler Cliffhanger würde er nicht schon fünf Minuten nach Beginn der Folge einsetzen und die restlichen 35 Minuten nie wieder eine Rolle spielen.

Ryder, einer der neuen, unoriginellen Charaktere, findet heraus, dass das geheimnisvolle Mädchen mit dem er seit vier Folgen chattet und der er seine ganze Lebensgeschichte anvertraut hat, jemand aus dem Glee Club ist. Zu dieser Storyline kann ich nichts sagen, denn ich interessiere mich leider nicht für Ryder. (Er ist eine schamlose Kopie von Charakteren, die bereits in der letzten Staffel vorgekommen sind.)

Will und Emma heiraten und diesmal bin ich mir sicher, dass nicht nur ich mich nicht dafür interessiere. Mal abgesehen davon, dass sie damit die vier letzten Minuten der Folge bekommen. Vier Minuten, die man dafür nützen hätte können, einen riesigen Cliffhanger zu platzieren…

…nämlich Kurt und Blaine. Blaine möchte Kurt einen Heiratsantrag machen, weil die gleichgeschlechtliche Ehe nun endlich in mehreren Staaten erlaubt ist. Das einzige Problem ist, dass die beiden seit mehreren Folgen getrennt sind und erst seit kurzem wieder miteinander reden. Blaine ist hoffnungslos verliebt in Kurt und Kurt – wir wissen es nicht, denn Kurts Seite der Geschichte wird nicht erzählt. Kein einziges Mal in der gesamten Staffel. Er könnte Blaine auch lieben oder ihn hassen oder ihn wieder als Besten Freund wollen oder in jemand anderen verliebt sein oder oder oder…

Die allerletzte Szene, die man sieht, ist, wie Kurt und Blaine, die in der ganzen Folge kein einziges Wort direkt miteinander gewechselt haben, nebeneinander stehen und Blaine ein Etui mit einem Ring darin hinter seinem Rücken hält. Das ist kein Cliffhanger, das ist eine Enttäuschung für alle ZuseherInnen, denn die Handlung wurde überhaupt nicht weiter gebracht.

Schaut ihr Glee? Habt ihr es schon einmal gesehen? Wenn ja, was haltet ihr davon? Was haltet ihr von diesem Finale?

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